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Wann ist meine Katze zu dick?

Wie auch bei uns Menschen geht auch bei unseren Haustieren der Trend zum „Dicksein“. Vor allem Wohnungskatzen sind leider sehr von dieser Entwicklung betroffen. Ursachen sind eine zu hohe Energieaufnahme (häufig durch das energiereiche Trockenfutter) und zu wenig Energieverbrauch durch mangelnde Bewegung und durch die Kastration.

Wie erkenne ich dass meine Katze ein paar Kilo zu viel auf den Rippen hat?

Eigentlich kann jeder recht einfach folgende Tests machen:

  • Sind die Rippen noch gut fühlbar?
  • Hat die Katze von oben gesehen noch eine Taille?
  • Sind einzelne Körperabschnitte noch gut zu erkennen?

Ist dies alles nicht der Fall, dann ist sie höchstwahrscheinlich übergewichtig und sie sollte etwas abspecken.
Denn wie auch bei uns Menschen hat Übergewicht gesundheitlich schwerwiegende Folgen:

  • Begünstigt die Entstehung von Diabetes
  • Belastet die Gelenke und das Herz-Kreislauf-System
  • Beeinträchtigung der Funktion des Immunsystems
  • Erhöhtes Komplikationsrisiko im Fall einer Narkose
  • Geringere Lebenserwartung
  • Erhöhtes Risiko einer Leberverfettung bei Nicht-Fressen (z. B. im Krankheitsfall)

Wenn Sie also nun beschlossen haben, Ihre Katze auf Diät zu setzen sollten Sie sich vorher ausgiebig mit dem Futter-Thema auseinandersetzen bzw. sich von einer Futterberatung beraten lassen. Denn der Gewichtsverlust muss langsam von statten gehen, da, wie oben schon erwähnt sonst die Gefahr einer Leberverfettung droht.

Auch gibt es kleine „Hilfsmittel“, die den Stoffwechsel etwas auf Trab bringen und die Diät erleichtern.

Allergien – ein immer größer werdendes Problem

Allergien bei unseren Vierbeinern nehmen immer mehr zu. Sehr häufig äußern sich solche Allergien mit Hautsymptomen, sprich Juckreiz. Aber auch Verdauungs- und  Atemwegsprobleme treten immer wieder auf. Verdauungsprobleme mit Durchfall finden sich oft bei Katzen und Hunden, meist bei Allergien auf Futtermittel.

Bei der Allergie reagiert der Körper bzw. das Immunsystem – zu – heftig auf einen eigentlich ganz normalen Stoff, der u. U. auch gar nicht schädlich ist, wie z. B. eine bestimmte Blütenpolle oder Eiweißmoleküle vom Rindfleisch.

Nun stellt sich natürlich die Frage: Warum macht das Immunsystem nun plötzlich sowas?

Die schulmedizinische Antwort auf diese Frage lautet: Vererbung.

Allergien bzw. die Neigung zu Allergien sind vor allem genetisch bedingt.

Grundsätzlich kann ich diese Antwort auch gar nicht für falsch befinden. Die Neigung zu bestimmten Erkrankungen bzw. körperliche Schwachstellen treten tatsächlich in Familien gehäuft auf. Doch alles nur auf die Genetik zu schieben, ist wohl auch nicht richtig.

In der ganzheitlichen Medizin betrachtet man den gesamten Organismus und kann hier bestimmte Faktoren ausmachen, die eine Allergie auslösen können. Hierzu gehören z. B.

  • Schadstoffe, wie z. B.  Konservierungsmittel, Medikamente, Impfstoffe (v. a. die Zusatzstoffe darin), Antiparasitika, Feinstaub, Zigarettenrauch, Raumdüfte u. v. m.
  • Ein kranker Darm, vorgeschädigt durch z. B. häufige Antibiose-Gaben
  • Eine chronische Belastung mit Erregern: Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten, die im Körper persistieren, weil das Immunsystem zu schwach ist, um sie zu eliminieren

Häufige Allergien:

  • Flohspeichelallergie
  • Atopische Dermatitis (Allergie auf Umweltallergene, wie z. B. Pollen, Schimmelpilze oder auch Hausstaubmilben)
  • Futtermittelallergie tierische oder auch pflanzliche Eiweiße im Futter oder auf Futtermittelzusätze (z. B. Konservierungsstoffe)
  • Kontaktallergie 

Hauptsymptome bei Allergien:

  • Hautsymptome mit z. T. massivem Juckreiz, Hautrötung, Haarausfall etc.
  • Verdauungsprobleme mit Durchfall, Erbrechen, Blähungen  
  • Atemwegsprobleme mit Husten, Nasenausfluss, Atemnot
  • rezidivierende Otitis externa (Ohrenentzündung)
  • Bindehautentzündungen

Wenn nun aufgrund der Symptome die Vermutung besteht, dass ein Tier an einer Allergie leidet, gibt es verschiedene Möglichkeiten, an die Diagnostik heranzugehen. Erstmal müssen andere Erkrankungen ausgeschlossen werden, wie z. B. Parasiten oder bakterielle Infektionen.  Bei offensichtlichen Allergenen, wie z. B. Floh- oder Kriebelmücken-Befall sind einfache Untersuchungen ausreichend. Dann gibt es die Möglichkeit per Bluttest mögliche Allergene zu bestimmen. Diese sind leider recht teuer und nur zum Teil wirklich zuverlässig. Vor allem im Bereich der Futtermittelallergien sind sie häufig nicht wirklich aussagekräftig.

Hier hat sich bei Hunden und Katzen die  Eliminationsdiät bewährt, bei der das Tier über mindestens 8-12 Wochen mit nur einer, vorher nicht verfütterten Fleischsorte  versorgt wird. Dies erfordert allerdings viel Konsequenz vom Tierbesitzer!

Auch eine Testung per Bioresonanz kann durchgeführt werden und wertvolle Hinweise auf mögliche Allergene liefern.

Therapiemöglichkeiten bei Allergien

Schulmedizinisch gesehen sind Allergien quasi nicht heilbar.

Die einzige ursächliche Möglichkeit ist die Hyposensibilisierung, bei der das Allergen in sehr kleinen Dosen über mehrere Monate regelmäßig in steigender Konzentration zugeführt wird. Ziel dieser Immun-Therapie ist es, den Körper an das Allergen zu gewöhnen, so dass er irgendwann nicht mehr reagiert. Diese Therapieart ist allerdings nur möglich bei Umweltallergien und hat eine Erfolgsquote von ca. 50%. Bei Futtermitteln hilft nur die Vermeidung der Allergene über Diäten.

Ansonsten werden bei Allergien sehr häufig Cortison und bei Juckreiz-Patienten Apoquel oder Atopica eingesetzt. Leider sind diese Medikamente sehr stark mit Nebenwirkungen behaftet und deshalb eigentlich nur für den kurzfristigen Einsatz zu empfehlen.

Auch in der alternativen Medizin gibt es leider kein Allheilmittel für Allergie-Patienten. Aber in vielen Fällen kann dem Tier mit einer ganzheitlichen Therapie gut geholfen werden, besser mit den Allergenen zurechtzukommen und das überschießende Immunsystem zu regulieren.

Eine Systemische Allergie-Therapie  umfasst mehrere Bausteine und ist darauf angelegt, den Körper von schädlichen Substanzen zu befreien und das Immunsystem „umzustimmen“. D.h. es so zu regulieren, dass es nicht mehr blind um sich schießt und harmlose Substanzen zum Feind erklärt. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten wie z. B. Vitalpilze, Eigenbluttherapien oder natürlich auch Akupunktur und Homöopathie.

Welches das geeignete Mittel ist, wird individuell für den Patienten ausgewählt. Manchmal müssen auch mehrere Methoden miteinander kombiniert werden.

Um den Körper in die Lage zu versetzen, bereits angesammelte Giftstoffe zu mobilisieren und auszuscheiden werden in der Therapie v. a. die Entgiftungsorgane Leber und Niere unterstützt und der Lymphfluss angekurbelt. Dazu gibt es sehr schöne pflanzliche Wirkstoffe, aber auch die Homöopathie oder Schüssler Salze können in den Therapieplan mit aufgenommen werden.

Der Darm bzw. die Darmflora müssen aufgebaut werden, denn sie ist eines der wichtigsten Elemente des Immunsystems. Dafür werden Probiotika (also die Darmbakterien) und Präbiotika (als Nahrung für die Darmbakterien) eingesetzt.

Natürlich verspricht diese Therapieform keine schnelle Besserung der Symptome. Sie ist langfristig angelegt und muss über Monate konsequent durchgezogen werden.

Je nach Symptomatik kann in schlimmen Fällen zur Entlastung des Tiers auch eine lokale Therapie zur Symptomlinderung erfolgen. Zum Beispiel bei Bindehautentzündungen lasse ich gerne Euphrasia-Augentropfen geben oder bei Durchfällen Kräuter mit hohen Gerbstoffanteilen.

Sind aufgrund der geschwächten Immunlage bereits Bakterien oder andere Krankheitserreger am Werk, müssen diese selbstverständlich bekämpft werden. Hier wirken Kolloidales Silber, Propolis oder bestimmte Kräuter sehr gut.

Je nach Allergen sollten diese natürlich vermieden werden. Bei Futtermittelallergien ist dies sehr gut möglich, bei Hausstaubmilben, Pollen etc. ist das allerdings nur begrenzt möglich.

Prophylaxe

Wenn die Allergie-Therapie nun so schwierig und langwierig ist, fragt sich der Besitzer eines noch jungen gesunden Tieres natürlich, wie er es vermeiden kann, dass sich eine Allergie überhaupt erst entwickelt.

Prinzipiell ist das eine sehr gute Idee und die Prophylaxe unterscheidet sich nicht allzu sehr von der Therapie. Auch hier gilt:

  • Jegliche Schadstoffe möglichst meiden (z. B. Zigarettenrauch…)
  • hochwertiges Futter geben: am besten ist frisches Fleisch, ansonsten hochwertiges Nassfutter (der Preis ist übrigens kein alleiniges Indiz für die Qualität); auf Trockenfutter sollte komplett verzichtet werden
  • übermäßige Medikation vermeiden (zu häufige Entwurmung oder Impfung, chemische Parasitenprophylaxe, unnötige Antibiose…)
  • bei Durchfall immer 1-2 Tage Nahrungskarenz einhalten
  • viel Bewegung an der frischen Luft

Fazit

Zusammenfassend gesagt, ist die Allergie-Therapie immer eine langwierige und umfassende Geschichte, die den Besitzer sehr viel Zeit und Geld kostet.

„Wunderheilungen“ gibt es leider nur sehr selten, und die Therapie erfordert nach wie vor viel GEDULD, GEDULD und nochmal GEDULD. Man kann dem Körper nicht vorgeben, wie schnell und in welcher Reihenfolge er sich regeneriert. Man kann ihn nur bestmöglich unterstützen und ihm Anreize geben, Blockaden lösen und benötigte Substanzen bereitstellen.

„Prophylaktische“ Entwurmung vs. Kotprobenuntersuchung

Die regelmäßige Entwurmung, meist 4x im Jahr, wird von vielen Hunde- und Katzenbesitzern durchgeführt. Die Tabletten oder Pasten gibt es vom Tierarzt und sie sollen vor einem Wurmbefall schützen. Doch immer mehr Tierbesitzer sind skeptisch und fragen, ob das denn überhaupt sein muss. Deshalb möchte ich hier mal die Vor- und Nachteile aufzeigen und eine Alternative vorstellen:

Vorteile:

  • Wurmkuren töten die meisten Parasiten wie Bandwürmer, Spulwürmer etc. relativ zuverlässig ab.
    (Relativ deshalb, weil sich eben aufgrund der sehr häufigen Anwendung der Wirkstoffe bei manchen Parasitenarten bereits Resistenzen gebildet haben. D. h. die Würmer überleben die Wurmkur und treiben weiter ihr Unwesen im Darm.)
  • Preisgünstiges Medikament.

Nachteile:

  • Aufgrund der Resistenzen ist eben keine 100%ige Wirksamkeit mehr da. Als Besitzer kann man sich nicht mehr darauf verlassen, dass nach einer Entwurmung alle Parasiten beseitigt sind.
  • Auch bei einer voll wirksamen Entwurmung ist nur eine sehr kurzzeitige Wurmfreiheit gewährt. Das Tier kann sich auch kurz nach der Wurmkur wieder mit neuen Eiern anstecken. Insofern ist die „prophylaktische“ Wurmkur eigentlich gar keine wirkliche „Prophylaxe“!
  • Wurmkuren stören die Darmflora und machen dadurch den Darm anfälliger für Erkrankungen und erneuten Parasitenbefall. Bei empfindlichen bzw. vorerkrankten Tieren können die Giftstoffe in der Wurmkur auch weitere Symptome auslösen.
  • Durch die „blinde“ Verabreichung der Medikamente ohne Untersuchung, weiß ich eigentlich gar nicht, ob mein Tier „erkrankt“ ist.

Die Alternative zur Prophylaktischen Wurmkur ist die Selektive Entwurmung nach parasitologischer Kotprobenuntersuchung.

Hierbei wird von 3 Tagen der Kot gesammelt und auf Parasiten bzw. deren Eier untersucht. Werden Parasiten gefunden, muss entwurmt werden. Hier empfehle ich dann meist auch eine Entwurmung mit einem passenden (!) chemischen Präparat vom Tierarzt.

Vorteile:

  • Die Analyse macht eine bedarfsgerechte Medikamentenanwendung möglich. Das Tier wird nur dann mit dem chemischen Medikament belastet, wenn es wirklich notwendig ist.
  • Resistenzbildung bei den Parasiten wird vermindert durch die gezielte Anwendung der Antiparasitika.
  • Einfache Durchführung

Nachteile:

  • Aufgrund der Tatsache, dass Parasiteneier nur intermittierend ausgeschieden werden (d. h. nicht in jedem Kothaufen sind Eier zu finden), ist auch die Untersuchung des 3-Tage-Kots nicht 100%ig sicher, v.a. wenn der Befall nur sehr gering ist.
  • Die Untersuchung ist vor allem bei Katzen und Hunden etwas teurer als die Wurmkur selber.

Fazit:

Es gibt also keine absolut zufriedenstellende Möglichkeit, mit den Parasiten im Darm unserer Tiere umzugehen. Meine Empfehlung zur Parasitenkontrolle lautet trotz ein paar Nachteilen: Kotprobenanalyse.

Einfach deshalb, weil weniger Chemie im Tier landet und stärkerer Parasitenbefall (der dann auch dringend behandlungsbedürftig ist!) damit auch gefunden wird. Und mit einem geringen Befall kommen die meisten Tiere sehr gut zurecht. Nur wir Menschen können uns mit dieser Vorstellung von Würmern im Darm nicht recht anfreunden.

Folgende Vorgehensweise halte ich für sinnvoll:

  • Regelmäßige Kotprobenuntersuchung, je nach Lebensumständen 2 – 4 mal jährlich
  • Bei positiver Kotuntersuchung: Entwurmung mit dem passenden Mittel
  • Bei Pferden: zusätzlich 1x jährlich die Entwurmung gegen die Dassellarve im Spätherbst
  • Hygiene! D.h. Hundekot aufsammeln und im Restmüll entsorgen, Katzenklos regelmäßig säubern.
  • Eine wirkliche Prophylaxe gegen die Würmer sind eine gute Darmflora und ein stabiles Immunsystem!